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Schmetterlinge in der Kunst

Updated: Apr 25

Schmetterlinge sind seit jeher ein beliebtes Motiv in der Kunst und haben Künstler aller

Epochen inspiriert.


1. Schmetterlinge als Verkörperungen der Vergänglichkeit

In der moralisierenden Kunst von Renaissance und Barock etwa wurden Schmetterlinge oft

als Symbole der Vergänglichkeit verstanden. Wie etwa auch Blumen standen sie in den

sogenannten Vanitasdarstellungen als mahnendes Beispiel für die flüchtige Schönheit des

Lebens. So schnell wie die Pracht der Schmetterlinge mit ihrem kurzen Leben vergeht, so

gefährdet erschien den Christen ihr eigenes Leben, dessen begrenzte Frist daher fromm und

gottgefällig gelebt werden sollte,


Gämelde mit Schmetterlingen von Jan van Kessel

Jan van Kessel, flämischer Maler, 1626–1679, Vanitas Stillleben, etwa 1665/1670


2. Die Pracht der Schmetterlinge als herausforderndes Vorbild der Malkunst

Niederländische Stillebenmaler im 17. Jahrhundert wie Jan van Os und Jan van Huysum

haben Schmetterlinge in ihren Werken häufig dargestellt, um ihre realistische und

detailgetreue Kunstfertigkeit zu demonstrieren. In ihren Bildwelten können die wie lebendig

wirkenden und in der ganzen Vielfältigkeit ihrer Erscheinung auftretenden Schmetterlinge, als

herausgehobenes Symbol für den Reichtum und die Vielfalt der Natur gelten. Vor allem die

Buntfarbigkeit, die eindrucksvollen Muster und das Schillernde der Flügel waren für die Maler

auch ein Anlass, ihre eigene Kunstfertigkeit am Vorbild der Natur zu messen und in einen

regelrechten Überbietungswettkampf einzutreten. Gelang ihnen die täuschende Ähnlichkeit

der Darstellung, das trompe l’oeil (französisch für Augen-Täuschung), so erwiesen sie sich

der Vollkommenheit der Natur als ebenbürtig.


Gämelde mit Schmetterlingen von Jan van Os

Jan van Os, Stillleben, Früchte und Insekten, Detail, circa 1769


3. Die vielfältige Symbolik der Schmetterlinge in der modernen Kunst

Im 20. Jahrhundert wurden Schmetterlinge von modernen Künstlern wie Joan Miró und

Pablo Picasso auf vielfältige Weise interpretiert. Miró zum Beispiel zeigt Schmetterlinge in

seinen zeichnerisch-dekorativen Grafiken als Index für Leichtigkeit und Bewegung. Picasso

hingegen verstand Schmetterlinge wie viele künstlerische Zeitgenossen als eine Art

universelle Metapher für Veränderung und Transformation.


Gämelde mit Schmetterlingen von Joan Miró

Joan Miró (1893 - 1983), La Chasse aux Papillons – Die Jagd auf Schmetterlinge, Grafik,

Mischtechnik, 1975


4. Zeitgenössische Kunst und Schmetterlinge

Ein zeitgenössischer Künstler, der Schmetterlinge in seiner Arbeit oft einsetzt, ist Damian

Hirst. Hirst ist bekannt für seine kontroversen Kunstwerke, darunter Skulpturen mit echten

Schmetterlingen. In seinen Werken erforscht er Themen wie Leben und Tod, Schönheit und

Vergänglichkeit, indem er Schmetterlinge zu ornamentalen Kompositionen fügt. Hirst nimmt

damit Tendenzen der barocken Kunst wieder auf.


Gämelde mit Schmetterlingen von Damian Hirst

Damian Hirst, Extreme Wings 2007, Collage aus Schmetterlingsflügeln


Schon diese wenigen Beispiele zeigen, wie Schmetterlinge in der Kunst eine lange Tradition

ausgebildet haben, die von Künstlern aller Epochen auf unterschiedlichste Weise realisiert

wurde. Von der Renaissance bis zur Gegenwart dienten Schmetterlinge als Symbol für die

Vergänglichkeit des Lebens, die Schönheit der Natur oder erstaunliche Transformationen,

und wir können erwarten, dass sie weiterhin Künstler der ganzen Welt inspirieren werden.


Das Eberty Schmetterlinge-Team

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